Da es niemals genug Kampfrichter geben kann, veranstaltet der JVS jedes Jahr einen Lehrgang, um interessierte Anwärter auszubilden. Diese Lehrgänge bestehen aus 3 Modulen, welche auf ebenso viele Wochenenden verteilt sind. Neben Regelerklärung, Kampfleitung und dem Bewerten von Videosequenzen stehen allabendliches Beisammensitzen und natürlich der Spaß im Vordergrund.
Modul 1: 19.05.2017-21.05.2017
Der Lehrgang fand in einer kleinen Pension in Dresden stattfand, deshalb hatte man immer bis Freitag 19:00 Uhr Zeit, um anzureisen, die Zimmer zu beziehen und natürlich das Abendbrot zu genießen. Danach wurden alle wichtigen Orga-Sachen besprochen und schon konnte es mit den Grundlagen der verschiedenen Ordnungen (Wettkampfordnung, Kampfrichterordnung, Wettkampfregeln)losgehen. Gegen 20:30 Uhr war die Konzentration dann weitestgehend am Ende und der Abend wurde mit Unterhaltungen und Kartenspielen beschlossen.
Samstag ging es schon 7:30Uhr weiter, deshalb waren alle noch recht müde und verschlafen. Das sollte sich aber auch bei den kommenden Lehrgangsmodulen nicht ändern. Nach dem Frühstück ging es dann wieder los mit der Durcharbeitung der Wettkampfordnung und der Regeln. Das zog sich und so waren 18:00 Uhr alle mit neuen Informationen vollgestopft, sodass nur noch Abendessen und ein kleines Hallen-Volleyballturnier drin waren. Dieses wurde jedes Modul wiederholt und es ließ sich am Ende des 3. Moduls (zur Freude aller) eine deutliche Leistungssteigerung erkennen.
Am Sonntag konnte dann der theoretische Teil abgeschlossen werden, außerdem wurden alle in die Kunst der Listenführung eingewiesen. Mit einem kleinen Test zu den Regeln wurde das Modul 1 beendet und gegen 14:30 Uhr konnten sich wieder alle auf den Weg zum Bahnhof oder nach Hause machen.
Modul 2: 11.08.2017-13.08.2017
Im 2. Modul ging es nach dem Abendessen um die Jugendsonderregeln, außerdem konnten offene Fragen gestellt werden, die sich in den letzten 3 Monaten ergeben hatten. Um 20:00 Uhr wurden dann wieder alle sich selbst überlassen und der Abend verlagerte sich aufgrund des schönen Wetters nach draußen.
Der nächste Morgen war dann glücklicherweise nicht wieder theoretischer Natur. Vielmehr ging es dann mal richtig ans Schiedsen. Dafür wurden sowohl Kampfrichter, als auch Kämpfer eingeteilt und ein kleiner Wettkampf simuliert. Da es einige Zeit in Anspruch nahm, bis alle mindestens einmal Kampfrichter waren (immerhin waren wir fast 20 Leute) zog sich das sogar noch bis nach dem Mittagessen hin. Um 13:30 Uhr gab es dann eine Klausur zur Listenführung. Danach ging es weiter mit Übungskämpfen, gefolgt von der Analyse einiger Videoschnipsel.
Die Abendgestaltung wurde aufgrund der angenehmen Wärme nach draußen verlegt, das bedeutet Grillen, Beachvolleyball und am Ende wieder Karten spielen.
Am Sonntag kam dann zu den Übungskämpfen noch eine kurze Auswertung der Listenprüfung, welche zu 33% in die Theorienote eingeht, Videoanalysen und wieder eine kleiner Regeltest, der immerhin schon mal besser lief, als beim letzten Modul. Dann ging es auch schon wieder nach Hause.
Modul 3: 11.08.2017-13.08.2017
Das 3. Modul begann mit einem Vortrag über Prävention bei Kindern und Jugendlichen. Das bedeutet, der Vortrag hatte die Intention uns mit den Themen Missbrauch und Vernachlässigung vertraut zu machen. Der sensationell schöne Abend zog dann wieder alle nach draußen
Und wieder begann der Tag mit Übungskämpfen und Schiedsen. Auch hier ließ sich eine Verbesserung feststellen. Was am Anfang noch ziemlich gezwungen und künstlich aussah, wirkte nun schon recht wettkampfnah und natürlich. Nach dem Mittag ging es mit der Theorieprüfung los. Diese besteht immer aus 30 Fragen, mit denen stichprobenartig die Regelkenntnis geprüft werden soll. Das hatten wir ja aber schon 2 mal geübt, weswegen die Anspannung auch nicht übermäßig groß war. Wer fertig war konnte erstmal auf sein Zimmer gehen und sich für eine neuerliche Runde Übungskämpfe bereit machen. Der Abend wurde wieder (wer hätte das gedacht) mit Grillen und Beachvolleyball beendet. Da es leider anfing zu regnen, gingen alle etwas eher zu Bett.
Mit dem Sonntagmorgen begann der letzte Tag unserer Ausbildung schon wieder mit Übungskämpfen. Danach gab es noch eine Auswertung der Prüfung, bei der sich herausstellte, dass wir alle bestanden hatten und am Ende noch eine kleine Einweisung in das KRAS (Kampfrichteradministratorsystem), quasi ein “Soziales Netzwerk” der Kampfrichter. Weiterhin wurden noch offene Fragen beantwortet und eine kleine Aussicht auf die praktische Prüfung gegeben. Damit war dann auch das 3. Modul beendet und alle konnten beruhigt und mit Vorfreude auf die Praxisprüfung ein (voraussichtlich) letztes Mal die Sportpension verlassen.
Alles in Allem hat mir persönlich die Ausbildung sehr gut gefallen. Es herrschte eine entspannte Atmosphäre, man merkte, dass die betreuenden Kampfrichter wussten, wovon sie sprachen. Die Sportpension ist nur zu empfehlen, sauber ordentlich und mit nettem Personal. Auch war dieser Lehrgang eine gute Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Ich kann nur jedem, der Interesse an unserem schönen Sport hat, empfehlen, sich für die nächste Kampfrichter-Neuausbildung anzumelden.