Mattenprellball - Regelwerk

Die zweitschönste Spielsportart nach Mattenfußball – Mattenprellball. Das Spiel erfordert Schnelligkeit, Gewandtheit, Reaktionsvermögen, Kondition und schult die Koordination wie kaum ein anderes Mannschaftsspiel. Aber vor allem macht es unglaublich viel Spaß!! Es lässt sich auch in der Sternform mit jeweils drei Pärchen spielen.

Ein großes Problem beim Mattenprellball ist das Regelwerk. Besser – das nicht existierende Regelwerk. Meist ist es so, dass die Vereine durch die äußeren Gegebenheiten in der Halle – wie Wände, Mattenfläche, Hallenhöhe, etc. – ganz spezielle Regelungen entwickelt haben, die oft stark voneinander abweichen.

Das ist bei den Ringern einfacher, denn da gibt die runde Kampffläche die Spielfläche vor. Außerdem existieren im Ringen bereits Turniere, die ein festes Regelwerk aufweisen. Diese Regeln sind bei den mitteldeutschen Ringervereinen weitgehend identisch.

Mit der Organisation des 1. Sportlöwen Prellballturnieres haben wir erstmalig versucht, auch für die Judoka ein solches verbindliches Regelwerk für Mattenprellball einzuführen. Dieses Regelwerk gilt in erster Linie für das Turnier, bietet aber auch Möglichkeiten für Erweiterungen bzw. notwendige Anpassungen.

Wir haben uns bei der Ausarbeitung in erster Linie an den üblichen Prellballregeln im Judo orientiert, aber auch an den bereits etablierten Prellballregeln der Ringer.

Mattenprellball

SPIELFLÄCHE

  • 10 x 8m (Turnier)
  • Varianten: von 6m Breite bis 12m Länge

 

MITTELFELDMARKIERUNG

  • Turnbank

 

SPIELGERÄT

  • Volleyball

 

AUFSCHLAG/ANGABE

  • Angabe wie im Tischtennis: (Bodenberührung zuerst im eigenen Feld, dann in der gegnerische Spielhälfte)
  • Bankberührung ist ein Fehler (beim Aufschlag)
  • Aufschlag darf nicht von der Seite ausgeführt werden
  • mind. ein Fuß muss außerhalb des Feldes stehen (Variante beim Turnier)
  • Aufschlagrecht wechselt nach Punktverlust
  • Wechsel des Aufschlägers (innerhalb eines Teams) nach Punktverlust/gewinn, innerhalb einer Aufschlagserie – kein Wechsel des Aufschlägers
  • bei der Angabe ist die Direktannahme mit dem Kopf erlaubt
  • Aufschlag darf direkt zurück zum Gegner gespielt werden, muss aber Bodenkontakt im eigenen Feld haben
  • Entscheidung über das erste Aufschlagrecht: Einrollen des Balles über die Bank, Aufschlagrecht geht zu der Mannschaft, bei der der Ball herunterfällt
    • Variante beim Turnier: Aufschlag beginnt immer der rechte Spieler auf der Kraftraumseite

 

SPIELREGELN

  • ein Spieldurchgang beginnt mit einer Angabe und endet mit dem erstem Punktverlust, danach ist Aufschlagwechsel
  • bei jedem Spielzug darf der Ball maximal dreimal von jeder Mannschaft geprellt werden
  • ein vierter Ballkontakt ist nur mit dem Kopf erlaubt
  • ein Spieler darf nicht zweimal hintereinander den Ball prellen (Bankkontakt neutralisiert)
  • der Ball darf nach jedem Prellen nur einmal den Boden berühren
  • der Ball muss geprellt werden, das Führen, Halten oder Heben des Balls ist verboten und führt zu Punktverlust | prellen = kurzer Handkontakt
  • spielen des Balles nur mit der Hand (Faust) oder Kopf, Körperberührung bedeutet Punktverlust
  • prellen außerhalb des Feldes ist erlaubt
  • die Flugbahn des Balles muss über die Bank führen – ansonsten Punktverlust
  • Doppelberührungen eines Spielers führt zum Punktverlust, der Versucht ist aber erlaubt
  • Ball vom Gegner: direkte Ballannahme ist möglich (Annahme in der Luft ohne Bodenkontakt)
  • Bank darf mit den Händen berührt werden
  • Ball im Aus: wie im Beachvolleyball – Ball mit mehr als 50% über der Linie
  • Berühren des gegnerischen Feldes ist verboten und führt zu Punktverlust
  • überbeugen mit mehr als dem Kopf ist verboten
  • Ball darf die Bank berühren (außer bei der Angabe)
  • Kopfball: die Mannschaft in Ballbesitz hat Vorrecht und darf nicht behindert werden
  • ein Kopfball muss immer ins andere Feld gespielt werden (darf aber die Bank berühren)
  • Ball geht an die Bank und springt zurück – neutralisiert den Angriff es beginnt bei drei neuen Versuchen – diese Regel erhöht den Spielfluß und verzeiht Fehler
  • es ist verboten, sich den Ball selber zu stellen
  • es darf mit der Hand nicht direkt auf die Bank gespielt werden

 

SPIELMODUS

  • zwei Spieler pro Team (Männer- oder Mixed-Team) ein Wechsel der Spieler während eines Turnieres ist nicht möglich
  • Spielsystem je nach Anzahl der Mannschaften (z.B. Pool-System) Turnier
  • Finale mit zwei Gewinnsätze
  • Pool-System mit vier Gruppen
  • im Pool jeder gegen jeden
  • die Pool-Sieger spielen den Meister aus (Pool A vs. Pool C und Pool B vs. Pool D) Halbfinale, Finale, kleines Finale (Platz 1 – 4)
  • die Pool-Zweiten spielen Halbfinale und Finale (Platz 5 – 8)
  • die Pool-Dritten spielen Halbfinale und Finale (Platz 9 – 12

 

ZÄHLWEISE

  • gewonnen hat die Mannschaft, die als erste 24 Punkte erzielt hat (mit zwei Punkten Differenz)
  • nach 12 Punkten findet ein Seitenwechsel statt
  • bei Punktegleichstand:
    – die Differenz der erzielten Punkte
    – die erzielten Punkte
    – die abgegebenen Punkte
    – der direkte Vergleich

 

KAMPFRICHTER

  • werden vor jedem Spiel bestimmt
  • bei fremdverschuldeter Spielunterbrechung wird die letzte Angabe wiederholt
  • bei knappen Entscheidungen sollte eine Wiederholung des Ballwechsels erfolgen (Nullball) – im Sinne des Fair-Play

 

VARIATIONEN (NICHT IM TURNIER)

  • Bank neutralisiert – es kann also direkt auf die Bank geprellt werden (Ringer-Regeln)
  • Kopfball kann zweimal erfolgen – Zuspiel muss aber ohne Bodenkontakt erfolgen
  • der Aufschläger darf bei der Angabe nicht im Feld stehen
  • bei engen Hallen (Wände direkt an der Matte:
  • schlagen des Balles von unten ist erlaubt oder Ball darf an die Wand prellen und kann direkt weiter gespielt werden, darf aber nicht den Boden berühren bevor er gespielt wird
  • ein Kopfball muss immer ins andere Feld gespielt werden

VARIANTE FÜR SECHS SPIELER
- STERN

Mit Bänken wird eine Sternform mit drei gleich großen Feldern gebaut. in jedem Feld spielen zwei Spieler. Unterschiede zum klassischen Mattenprellball:

  • die Mannschaft die den Fehler macht hat weiter Aufschlag
  • die Mannschaft die einen Fehler macht erhält den Punkt
  • verloren hat die Mannschaft, die zuerst 15 Punkte hat (zwei Tore Differenz)
  • es kann jedes beliebige Feld angespielt werden
  • landet der Ball in einem Feld, muss der Ball zwingend von dieser Mannschaft berührt werden, ansonsten wird das als Fehler gewertet

VARIANTE FÜR MEHRERE SPIELER IN KLEINEN HALLEN

Unterschiede zum klassischen Mattenprellball:

  • der Ball darf nicht direkt angenommen werden
    der Ball muss immer erst den Boden berühren
  • Ball darf von unten gespielt werden